Brennstoffzelle: Wird der Diesel ersetzt?

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Podcast Brennstoffzelle

Michael: Herzlich Willkommen zu Verkehrsrundschau Funk. Mein Name ist Michael Pilzweger. Heute sprechen wir über ein Thema, das in den letzten Wochen immer mal wieder in den Nachrichten aufgetaucht ist: Die Brennstoffzelle. Deutschland hat eine große Initiative dafür gestartet. Wie der Markt aussieht und wann es vielleicht serienreife Brennstoffzellen-Lkw gibt, bespreche ich jetzt mit meinem Kollegen Fabian Faehrmann. Hallo!

Fabian: Hallo Michael, danke für die Einladung.

Fabian – wir müssen dich kurz vorstellen: Du bist Redakteur für unser neues Online-Portal Netzwerk A. Was passiert da genau?

Fabian – wir müssen dich kurz vorstellen: Ja, Netzwerk A ist unser neues Online-Portal für alternative Antriebe. Wir bei Springer Fachmedien München haben ja einige Fachzeitschriften zu allen möglichen Fahrzeugen, von Pkw über Nutzfahrzeuge, Lkw bis hin zu Bussen. Und ich bin da das Bindeglied für alternative Antriebe. Wir machen Praxisberichte, wir stellen Ratgeber zur Verfügung, und so weiter.

Fabian – wir müssen dich kurz vorstellen: Und deshalb kommst du bei Netzwerk A auch immer wieder in Berührung mit der Brennstoffzelle. Vielleicht für alle, die das noch nicht wissen – wie funktioniert die Brennstoffzelle eigentlich genau und was hat Wasserstoff damit zu tun?

Also ganz einfach gesprochen soll eine Brennstoffzelle Strom erzeugen. Das passiert durch eine chemische Reaktion, die in der Zelle stattfindet. Und in vielen Fällen wird dafür in der Tat Wasserstoff verwendet. Das funktioniert im Prinzip ganz einfach: Wasserstoff reagiert mit Sauerstoff. Das haben viele schon in der Schule bei der sogenannten Knallgasprobe gemacht. Etwas anders funktioniert das in der Brennstoffzelle. Da sind Wasserstoff und Sauerstoff getrennt und durch eine Membranfunktion wird da direkt Strom erzeugt. Damit wird dann hinterher das Auto angetrieben. Als Überbleibsel am Ende bleibt nur Wasser übrig, es gibt also keinerlei Abgase oder ähnliches. Also zumindest in diesem Schritt ist das sehr umweltfreundlich.

Also ganz einfach gesprochen soll eine Brennstoffzelle Strom erzeugen. Das passiert durch eine chemische Reaktion, die in der Zelle stattfindet. Und in vielen Fällen wird dafür in der Tat Wasserstoff verwendet. Das funktioniert im Prinzip ganz einfach: Wieso ist das in anderen Schritten nicht umweltfreundlich?

Damit du normales Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff trennst, brauchst du ebenfalls Strom. Das passiert in großen Elektrolyse-Anlagen. Und da ist jetzt die große Gretchenfrage: Wo kommt der Strom dafür her? Wird der in einem Braunkohlekraftwerk oder in einem Solarfeld erzeugt. Das ist eine der wichtigsten Sachen, bei E-Antrieb und auch bei der Brennstoffzelle: Wenn der Strom aus fossilen Brennstoffen wie Kohle gewonnen wird, dann verlagert man einfach nur das Problem und macht den Umweltschutzgedanken dahinter nicht ganz aber etwas zunichte.

Damit du normales Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff trennst, brauchst du ebenfalls Strom. Das passiert in großen Elektrolyse-Anlagen. Und da ist jetzt die große Gretchenfrage: Bleiben wir bei der Brennstoffzelle, Fabian. Es gibt auf dem Markt so gut wie keine Lkw, die da angeboten werden. Warum?

Damit du normales Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff trennst, brauchst du ebenfalls Strom. Das passiert in großen Elektrolyse-Anlagen. Und da ist jetzt die große Gretchenfrage: Also, die Technologie hinter der Brennstoffzelle ist keine sonderlich neue. Die gibt’s schon sehr lange. Relativ neu ist aber, dass Hersteller versuchen, die Technologie serienfertig für den Transport zu bekommen. Da sind die Innovationen – ich würd mal sagen - noch relativ am Anfang. Allerdings merkt man schon jetzt, dass da einige versuchen die Ersten zu sein und die Wegweiser zu bilden.

Damit du normales Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff trennst, brauchst du ebenfalls Strom. Das passiert in großen Elektrolyse-Anlagen. Und da ist jetzt die große Gretchenfrage: Wer sind da die ersten und welche Ergebnisse gibt es da?

Damit du normales Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff trennst, brauchst du ebenfalls Strom. Das passiert in großen Elektrolyse-Anlagen. Und da ist jetzt die große Gretchenfrage: Also von wirklichen Ergebnissen kann man da noch nicht so wirklich sprechen. Es gab einzelne Feldversuche von Herstellern wie zum Beispiel VDL. Der läuft gerade im Moment. Da wurde ein 27-Tonnen Brennstoffzellen-Lkw in die Niederlande gebracht und war da drei Monate beim Logistikunternehmen Breytner im Einsatz. Vor einem Monat war der Versuch zu Ende. Dann gab es eine Pressemitteilung mit dem Inhalt, dass alles super geklappt hat und der Lkw trotz Brennstoffzelle auch nicht den täglichen Planungsaufwand durcheinander gebracht hat. Das ist ja ganz schön. Aber, der Vergleich hinkt etwas, weil Breytner ohnehin nur elektrisch angetriebene Fahrzeuge in seinem Portfolio hat und deshalb sowieso schon auf kürzere Strecken baut. Jetzt ist der Lkw bei DHL in Deutschland im Einsatz. Mal gucken wie er sich da macht.

Damit du normales Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff trennst, brauchst du ebenfalls Strom. Das passiert in großen Elektrolyse-Anlagen. Und da ist jetzt die große Gretchenfrage: Dann gab es doch vor ein paar Monaten noch einen Brennstoffzellen-Lkw von Hyundai. Was ist mit dem denn?

Damit du normales Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff trennst, brauchst du ebenfalls Strom. Das passiert in großen Elektrolyse-Anlagen. Und da ist jetzt die große Gretchenfrage: Der Xcient Fuel Cell ist das. Der, so sagt Hyundai, erste serienmäßige Brennstoffzellen-Lkw der Welt. Ja, so serienmäßig ist der noch nicht, der geht jetzt erst in der Schweiz in den Einsatz. Im Juli wurden zehn Stück verschifft und sind seitdem unterwegs. Ich hab erst diese Woche eine Pressesprecherin von Hyundai am Telefon gehabt. Die meinte, die sind noch auf dem Weg und wohl noch nicht da. Anfang Oktober könnte man sie dann vorstellen. Gut, so eine Schifffahrt von Korea nach Bremerhaven und dann noch der Transport in die Schweiz zieht sich natürlich. Ich hab aus der Schweiz gehört, dass es da wohl irgendwelche Probleme gegeben hätte. Das dementiert Hyundai aber. Also sei es, wie es ist. Auch der Serien-Lkw von Hyundai geht erstmal in den Praxistest in der Schweiz. Und dann wird man sehen.

Damit du normales Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff trennst, brauchst du ebenfalls Strom. Das passiert in großen Elektrolyse-Anlagen. Und da ist jetzt die große Gretchenfrage: Jetzt angenommen der Test geht gut aus. Warum wirkt es dann trotzdem so, als dass niemand wirklich schnell auf die Brennstoffzelle umsteigen will?

Naja, das ist ganz einfach. Erstens: Wo soll ich Wasserstoff tanken? Es gibt schlicht kein ausgebautes Tankstellennetz. Stand jetzt sind es ich glaub knapp 120 Tankstellen in Deutschland. Dann kommt wieder die Thematik von vorher: Wasserstoff ist gut und schön – aber auch nur dann, wenn er wirklich aus erneuerbaren, sauberen Energien hergestellt wurde. Und da habe ich im Moment meine Zweifel, dass das so schnell der Fall sein wird. Und dann – die Kosten. Im Moment ist die Brennstoffzelle in der Anschaffung noch erheblich teurer als ein herkömmlicher Antrieb. Ich muss ein Beispiel aus dem Pkw-Bereich nehmen, weil es ja im offiziellen Verkauf noch keinen Brennstoffzellen Lkw gibt. Der Toyota Mirai – ein einfacher vier-Sitzer mit Stufenheck kostet neu 76.000 Euro. Das ist in etwa doppelt so viel, wie ein vergleichbarer Verbrenner. Das kauft sich keiner, wenn dann nichtmal eine Tankinfrastruktur da ist.

Naja, das ist ganz einfach. Erstens: Glaubst du denn, dass die Brennstoffzelle irgendwann serienreif wird und wenn ja, wann?

Also: Wie schon gesagt, es gibt einige Initiativen, die wahrscheinlich in eine sehr gute Richtung gehen. Da zähle ich jetzt zum Beispiel auch mal Nikola dazu, das Startup aus den USA, das jetzt eine Europazentrale aufbaut. Wenn man mit Experten, sprich Ingenieuren spricht und sie fragt, wann ist das denn wirklich serienfertig, dann kommt immer eine Aussage a la: So in zehn Jahren. Lass bei den Startups wirklich eine faustdicke Überraschung, eine wirkliche Innovation dabei sein, mit der niemand gerechnet hat. Dann vielleicht schneller. Ansonsten sind das im Moment viele Feldversuche, die hoffentlich irgendwann zu einem echten serienreifen Modell führen. Und bis es soweit ist, können wir hier H2-Tankstellen aufbauen und schauen, dass die auch mit Ökostrom versorgt werden.

Also: Das waren viele Infos zum Thema Brennstoffzelle. Ein kleines Factsheet mit den Basics dazu finden Sie übrigens auch auf unserem neuen Portal für alternative Antriebe, Netzwerk A. Danke Fabian.

Also: Danke dir, Michael.

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